Scot-Report: Wie
lebten die Vikinger in Skandinavien?
Na: Sie
waren viel auf dem Meer und hatten wenig Land. Landwirtschaft betrieben
sie fast nur an den Stränden.
Scot-Report: Und
was taten sie nebst Landwirtschaft und den Seereisen?
Ve: Sie
hatten Schafe, fuhren aber auch an die Küsten Schottlands,
um sie zu überfallen. Sie sind eigentlich in ganz Europa herumgesurrt. Die
Landwirtschaft betrieben sie nur am Strand, weil es anderswo zu
steil gewesen wäre, und zuviel Wald hatte, und es auf dem Bergen
ein zu rauhes Klima für Landwirtschaft hatte.
Scot-Report: Und
was taten sie nebst all diesen Dingen sonst noch?
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Alle: Sie
bauten Häuser, Schiffe, sie gingen auch fischen. Sie waren
sehr gute Handwerker, verbrachten also die meiste Zeit als Bauern
und Handwerker. Sie arbeiteten mit Holz und waren auch sehr gute
Schmiede und konnten sehr viele kunstvolle Dinge herstellen.
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Scot-Report: Wir
sehen hier eine Wikingerfrau vor einem Bild Thors. Was ist besonders
an der Kleidung dieser Frau?
Re: Sie
trägt viel Schmuck und eine Schürze.
Scot-Report: Was
ist denn am Schmuck besonders?
Re: Sie
trugen Ketten aus kleinen Steinchen, und alle trugen auch einen
Hammer des Thor.
Na: Man
sieht auch ganz unten einen kleinen Schlüssel, der das Zeichen
ist, dass sie verheiratet ist. Wir haben heute einen Ring.
Alle: Der
Schmuck diente dazu zu zeigen wie reich sie waren. Sie haben ihren
Reichtum so gezeigt, und nicht ihr Geld auf ein Bankkonto eingezahlt,
wie es meistens heute getan wird.
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Scot-Report: Was
war denn an der Schürze besonders, die man hier sehen kann?
Alle: Eigentlich
stimmt hier auf diesem Bild etwas nicht. Eine Schürze bedeutete,
dass jemand arm war. Man konnte sich keine Sklaven leisten, und
deshalb musste man selber arbeiten, und dazu brauchte man diese
Schürze, damit das schöne Kleid nicht schmutzig wurde.
Diese Frau hier hat aber auch viel Schmuck, ist also eine reiche
Frau. Sie hätte sicher damals Sklaven gehabt, welche für
sie arbeiteten und so brauchte sie keine Schürze zu tragen. Sie
hat einen Schlüssel, ist also eine verheiratete Frau, aber
dann müsste sie auch noch ein Kopftuch tragen, da dies das
Zeichen war, dass eine Frau verheiratet war. Unverheiratete Frauen
trugen kein Kopftuch. Was die Frauen auch immer mittrugen, waren
Nadel und Faden (Garn) welches die Reichen mit Bienenwachs und die
Armen mit Ohrenschmalz einrieben um es zu stärken. Das Nähzeug
ist in dem kleinen Röhrchen unter der Tasche.
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Scot-Report: Hier
ist ein Bild von einem Vikinger-Krieger, was trugen denn diese Krieger?
Ve: Sie
trugen ein Kettenhemd und über dieses ein Tuch als Umhang.
Das Tuch wurde mit einer Nadel zusammengehalten, damit der Schwertarm
(hier der rechte Arm) frei blieb um gut kämpfen zu können.
Ihre Holzschilder waren ganz farbig, und sie kämpften vorallem
mit Schwert und mit ihrer gefürchteten Streitaxt.
Scot-Report: War
denn dieses Kettenhemd schwer?
Re: Da
es aus Eisenringen war, hatte es schon ein gewisses Gewicht. Aber
da sie es regelmässig trugen haben sie sich auch daran gewöhnt.
Na: Die
Männer trugen auch Fellmützen, wie man es hier sehen kann.
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Scot-Report: Hier
ist noch ein zweites Bild eines Vikinger-Kriegers. Er ist noch etwas
jünger als der andere. Was sieht man an dem Helm besonderes?
Re: Vorne
über der Nase ist ein Schutz, der sein Gesicht teilweise vor
den Feinden geschützt hat.
Na: Es
hat auch keine Hörner am Helm, wie man sie oft zeichnet. Dies
war wegen einem Fehler, den Archäologen gemacht hatten. In
einem Grab wurden bei einem Krieger zwei Hörner gefunden, und
man dachte, sie gehören an den Helm. Die Hörner dienten
aber als Trinkbecher. Wenn ein Krieger starb, bekam er zwei Becher
mit. Einen für's Trinken auf der Reise, und einen für
das Feiern mit den Göttern in der Walhalla. Das hatte mit
den Vorstellungen der Vikinger über die Götter zu tun.
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Alle: Nebst
diesen Kleidungsstücken trugen die Vikinger auch Schuhe. Sie
hatten teilweise ähnliche Sandalen, wie man sie von den Römern
kennt, aber sie trugen auch Fellschuhe und Fellstiefel, da sie ja
in kälteren Gegenden wohnten als die Römer lange vor
ihnen. Es existierten auch weniger hohe Fellschuhe , fast so wie unsere Halbschuhe.
Turnschuhe hatten
sie noch keine, und auch keine Wanderschuhe, die wurden erst später
modern.
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Scot-Report: Wir
sehen hier auch noch ein Haus, was gibt es dazu noch zu sagen?
Re: Sie
hatten in den Langhäusern auf der Seite Bänke, die zum
Sitzen, aber auch zum Schlafen dienten.
Alle: Am
Abend wurde häufig beim Herd ein feuer geschürt, und dann
sassen oder lagen sie um das Feuer und erzählten Geschichten
oder sangen Lieder. Dichten und Erzählen war ein wichtiger
Teil der Vikinger-Kultur.
Na: Oben
auf den Balken haben sie auch Lebensmittel oder manchmal ihre Waffen
gelagert. Die Esswaren wurden dann auch gleich noch geräuchert,
da ja oben immer etwas Rauch war.
Scot-Report: Wie
haben sie gekocht?
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Ve: Meist
haben sie mit Kesseln über dem Feuer gekocht. Wenn sie aber
keinen Eisenkessel hatten, haben sie in Holzbottichen gekocht. Dazu
wurden im Feuer Steine ganz heiss gemacht, die dann zum Fleisch,
das im Holzkessel im Wasser lag, dazugelegt. Dadurch kam das Wasser
langsam zum Kochen. Die Steine wurden laufend ausgewechselt - also
eine ziemlich anstrengende Arbeit. Die Häuser hatten meist
Holzwände, teilweise aus Zweigen geflochten und mit Lehm überschmiert.
Je nachdem wo sie sich ansiedelten, passten sie aber ihre Bauweise
an. Die Häuser auf den Shetland-Inseln zum Beispiel, wurden
aus Torfziegeln gebaut, und hatten Strohdächer.
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Scot-Report: Herzlichen
Dank für dieses Interview. Wir hoffen, dass ihr eurer Schiff
nun bald wieder flott habt, und weiterreisen könnt.
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(Für
diese Interview haben wir die Fragen jeweils direkt beantworten
müssen. Dazu haben wir sie gleich auf Band aufgenommen, und
dann das Gesagte hier aufgeschrieben. Natürlich musste man
noch ein bisschen daran "feilen")
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